Dr. med. Eugen Doernberger
Kinderarzt, Geheimer Sanitätsrat, Hofrat, geboren am 03.04.1867 in München, verheiratet, gestorben am 21.03.1938 in München (18. Adar II 5698).
ElternLudwig Doernberger, Hutstofffabrikant in München, Philippine , geb. Dinkelsbühler/puehler
Geschwister
- Anna, geboren am 02.05.1868, in München# , gestorben am 03.08.1871 in München.
- Sophie verheiratete Feilchenfeld, geboren am 29.12.1869, in München# , gestorben am 12.11.1932 in Berlin.
- Thekla verheiratete Kahn, geboren am 26.04.1873, in München# , gestorben am 14.09.1936 in München.
- Martin, geboren am 08.06.1871, in München# , gestorben am 04.06.1944 in Theresienstadt.
- Max, geboren am 27.12.1874, in München# , gestorben am 28.07.1934 in Dortmund.
- Marie verheiratete Doernberger, geboren am 22.11.1877, in München
- Fanny, geboren am 09.07.1882, in München# , gestorben am 20.04.1937 in München.
- Karl, geboren am 14.07.1884, in München# , gestorben am 29.04.1942 in Amsterdam.
- Heirat am 15.10.1901 in Ulm mit Emilie Doernberger, geb. Guggenheimer, geboren am 10.07.1876 in Stuttgart.
- Franz Kurt, geboren am 16.08.1902 in München
- Rudolf Karl, geboren am 29.04.1907 in München
Adressen in München
- Seitzstraße 1 (seit 29.10.1931)
- Gabelsbergerstraße 22 (seit 02.05.1934)
- Prinzregentenstraße 26 (seit 01.03.1935)
- Ohmstraße 13 (seit 15.04.1936)
- Ismaninger Straße 65 (seit 01.04.1937)
Eugen Doernberger wuchs in der Münchner Altstadt (seinem Vater gehörte das Haus Hundskugel 2) als Angehöriger einer traditionell jüdischen Familie auf. Seine Großmutter war eine Tochter von Seligmann Feuchtwanger und seiner Ehefrau Fanny Wassermann. Er studierte seit 1885 in München Medizin und erhielt 1890/91 seine ärztliche Approbation. Anschließend war er als Assistenzarzt an der Kinderpoliklinik tätig. 1891 ging er nach Berlin zu Prof. Baginsky, sodann nach Graz zu Prof. Escherich. Anschließend kehrte er nach München zurück. Im I. Weltkrieg (bis Dez. 1914) war er als Schiffsarzt in Havanna, dann als Kolonnenarzt der Freiwilligen Sanitätskolonne am Münchner Hauptbahnhof bei der Verteilung der Verwundeten auf die Kliniken tätig. Während der Kämpfe am Ende der Räterepublik wirkte er bei der Bergung und Versorgung Verwundeter mit, Bezirksarzt der damaligen Einwohnerwehr. 1928 unternahm er seine dritte und letzte Reise nach New York als Schiffsarzt der Hapag. Bis 1933 war er Vorsitzender des Ausschußes für die berufsgerichtlichen Vorverfahren beim Ärztlichen Bezirksverein München-Stadt. Außerdem war er als Arzt für das Städtische Schul- und Gesundheitsamt tätig. Aktiv in der Sozialarbeit der Israelitischen Kultusgemeinde; u..a. war er Vereinsarzt des Israelitischen Frauenvereins und seit 1896 Hausarzt der Lipschütz'schen Versorgungsanstalt. Seine Praxis übte er seit 1931 in der Seitzstraße 1 aus, vorher in der Arcostraße 8.
Von 1916 bis November 1931 lebte das Ehepaar Doernberger in der Arcostraße 8/II. Von 29.09.1933 bis 02.05.1934 weilten sie in Meran, von 01.09.1934 bis 01.03.1935 in Garmisch, von 18.03.1935 bis 15.04.1936 hielten sie sich in Berlin auf. Von 01.09.1936 bis 01.04.1937 lebten sie in Garmisch.
Sein Sohn Franz verstarb am 29.12.1921 in München, Sohn Rudolf verzog am 05.01.1929 nach Berlin. Er lebte 1938 in Montevideo. Zu ihm emigrierte die Witwe Emilie Doernberger.
Einzelgrab Neuer Israelitischer Friedhof, Sektion 10, Reihe 13, Platz 6 (Sandstein mit Schmuckornament Aeskulapnatter)
Werkauswahl: Über zwei Fälle von subcutaner Ruptur des Musculus biceps brachii... Mde. Diss München 1899 Beobachtungen an jüdischen Ferienkolonisten, in: Internationales Archiv für Schulhygiene, II. Band, Heft 3/1907. Die schulärztliche Tätigkeit besonders in der Tuberkulosebekämpfung in: Blätter für Gesundheitsfürsorge Nr. 2/1925, S. 3-12 Die (jüdische) Ferienkolonie in Krumbach in BIGZ Nr. ?/1926 Erinnerungen eines alten Arztes v. Geh. Sanitätsrat Dr. med. Eugen Doernberger in: BIGZ Nr. 11/1937 S. 217 ff.
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