Chaim (Christian, Cherim, auch Engelster) Eingelster
Schriftenmaler, Zeichner, Kunstmaler, geboren am 05.11.1879 in Wilna, Russland (Vilnius, Litauen), verheiratet, deportiert am 04.04.1942 aus München nach Piaski, ermordet in Piaski.
Ehepartner
- Heirat am 01.01.1904 in Wilna mit Chejne Helene Eingelster , geb. Gelfar, verw. Weinstein (Wajnstein), Schneiderin, geboren am 19.11.1877 in Wilna, Russland (Vilnius, Litauen).
Adressen in München Zugezogen am 06.10.1906 von Berlin
- Reichenbachstraße 20a (seit 06.10.1906)
- Frauenstraße 4 (seit 03.01.1907)
- Perlach, Fasangartenstraße 2 (seit 01.04.1912)
Chaim Eingelster absolvierte eine Ausbildung als Dekorationsmaler und war vor seinem Zuzug nach München in Riga und Berlin tätig.
1904 heiratete er in Wilna die verwitwete Chejne Wainstein (Wajnstein). Sie brachte aus ihrer ersten Ehe mit Judel Wajnstein (geschlossen im Dezember 1896 in Wilna, Ehemann gestorben 07.06.1901 Slawoka) die 1899 geborene Tochter Ester Leja in die Ehe.
1906 begann er als Schriftenmaler am Deutschen Museum in München. Wenige Tage nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs kündigte ihm der Leiter Dr. Oskar von Miller im August 1914 wegen seiner russischen Staatsangehörigkeit. Diese Kündigung scheint nicht vollzogen worden sein, bereits im September 1914 war Eingelster wieder als Heimarbeiter für das Deutsche Museum tätig. Nach Kriegsende wurde er wieder eingestellt. 1927 wurde er mit dem "Silbernen Ehrenring" ausgezeichnet. Im Zuge des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums wurde er zum 31.03.1933 entlassen.
Eingelster und seiner Frau wurde die am 15.02.1930 erteilte Einbürgerung 1933 widerrufen und die deutsche Reichsangehörigkeit entzogen, sie galten als staatenlos.
Gemeinsam mit seiner Ehefrau wurde er deportiert, beide überlebten die Shoah nicht.
Permalink für diesen Datenbankeintraghttps://gedenkbuch.muenchen.de/index.php?id=gedenkbuch_link&gid=2852