Hugo Epstein
Kaufmann, geboren am 23.11.1872 in Breslau, verheiratet, Suizid am 20.05.1942 in München (04. Sivan 5702).
ElternDavid Epstein, Rentner in Görlitz, Emilie Epstein, geb. Schiftan
Ehepartner
- Heirat am 20.04.1921 in München mit Betty Epstein, geb. Wallach, verw. Rothstein; Geschäftsinhaberin, geboren am 14.08.1877 in Geseke, gestorben am 13.10.1942 in Theresienstadt.
Adressen in München Zugezogen am 12.10.1898
- Westermühlstraße 7 , Rothstein (seit 20.04.1921)
- Germaniastraße 36 (seit 14.09.1940)
- Knorrstraße 148 (seit 16.02.1942)
Hugo Epstein kam am 23. November 1872 als Sohn von David und Emilie Epstein, geborene Schifhan, in Breslau zur Welt. Über ihn ist fast nichts bekannt: Aus den Quellen geht nicht hervor, welche Schulen er besuchte und welchen Beruf er ergriff. Von 1916 bis 1918 kämpfte Hugo Epstein im Ersten Weltkrieg. Am 20. April 1921 heiratete er die verwitwete Betty Rothstein, geborene Wallach, in München. Sie führte seit dem Tod ihres ersten Ehemannes 1919 als Inhaberin das Juweliergeschäft „J. Bernhard Rothstein“ in der Sendlinger Straße 21 und hatte zwei Töchter aus erster Ehe: Anna und Marie Luise. Die jüdische Familie wohnte in der Westermühlstraße 7.
Ab 1933 erlebten Hugo und Betty Epstein Ausgrenzung, Verfolgung und Enteignung. 1938 musste das Juweliergeschäft zwangsweise abgemeldet werden. Hugo Epstein war im Zuge der sogenannten „Kristallnacht“ zwischen 10. November und 28. Dezember 1938 im KZ Dachau inhaftiert. Das Ehepaar Epstein bemühte sich vergeblich, über England in die USA auszureisen. Im September 1940 mussten Hugo und Betty Epstein ihr Zuhause verlassen und in die Germaniastraße 36 ziehen. Am 16. Februar 1942 pferchte die Gestapo sie in die „Judensiedlung Milbertshofen“. Dort starb Hugo Epstein am 20. Mai 1942. Betty Epstein wurde am 15. Juli 1942 in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Am 13. Oktober 1942 erlag sie den katastrophalen Verhältnissen dort. Ihre Töchter konnten emigrieren und überlebten die Shoah. (Text: Barbara Hutzelmann; Redaktion: C. Fritsche)
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