
Theodor Oberzimmer
Rohtabakgroßhändler, geboren am 27.06.1894 in München, ledig, emigriert am 16.01.1938 nach Sofia, BG, emigriert nach Antwerpen, BE, deportiert am 17.08.1942 aus Drancy (Lager) nach Auschwitz, ermordet am 08.11.1942 in Auschwitz (28. Cheshvan 5703).
ElternSalomon Oberzimmer, Tabakhändler in München, Sophie Oberzimmer, geb. Klopfer
Geschwister
- Lilly verheiratete Strauß, geboren am 22.09.1888, in München# , gestorben am 14.09.1973 in Los Angeles, Kalifornien.
- Maria, geboren am 20.10.1889, in München# , gestorben am 29.03.1892 in München.
- Ludwig, geboren am 22.10.1897, in München
Adressen in München Zugezogen am 17.01.1920 von Köln/Rhein
- Lessingstraße 11 , beim Vater (seit 28.01.1920)
- Kyreinstraße 7 , bei der Schwester Lilly Strauß (seit 01.02.1934) (bis 16.01.1938)
War mit seinem Vater und Bruder Ludwig Gesellschafter der Rohtabakgroßhandlung Oberzimmer, Klopfer & Co GmbH, Goethestr. 15/II. Theodor Oberzimmer war außerdem gerichtlich vereidigter Sachverständiger für Rohtabake.
Bruder und Vater emigrierten bereits im Dezember 1933 nach Sofia und waren dort im Tabakhandel tätig. Theodor und Ludwig Oberzimmer transferierten kurz nach Kriegsausbruch Orient-Tabak im Wert von einer Million Reichsmark nach Antwerpen. Von dort aus gelang es ihnen nicht mehr rechtzeitig, nach Übersee zu emigrieren, da ihre Visa mittlerweile für ungültig erklärt worden waren. Die beiden Brüder wurden mit einem Jugendfreund aus München, dem in Gent/Belgien lebenden Hans Klipstein im Lager Gurs interniert. Hans Klipstein gelang die Flucht aus Gurs, zu der er die beiden nicht überreden konnte, er überlebte die Shoah. Beide Brüder sind in der Kartei der Internierten von St. Cyprien aufgeführt (s. Jewish Traces). Die Brüder Oberzimmer wurden am 17.08.1942 mit dem 20. Konvoi vom Durchgangslager Drancy nach Auschwitz deportiert. Von dem 1000 Personen umfassenden Konvoi wurden nach der Selektion 878 Menschen direkt von der Rampe in die Gaskammern geschickt. 65 Männer und 34 Frauen kamen ins Lager, von diesen sind nur drei Shoah-Überlebende bekannt.
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