Dr. jur. Leopold Ambrunn
Rechtsanwalt (bis 30.11.1938), geboren am 23.06.1884 in München, geschieden, deportiert am 04.04.1942 aus München nach Piaski, ermordet im Jahr 1942 in Piaski.
ElternMayer Ambrunn, Kaufmann in München, Jettchen, geb. Adler
Geschwister
- Joseph, geboren 14.10.1882 München, emigrierte 1933 nach Frankreich
- Bertha Seligmann, geboren 12.07.1890 München, am 16.07.1942 deportiert von Hamburg nach Theresienstadt, von dort am 29.01.1943 nach Auschwitz, ermordet
- Nikolaus Nathan, geboren 18.12.1894 München, gestorben 30.10.1929 Nürnberg
- Heirat am 20.05.1920 in Ansbach mit Bertha Kaufmann, geboren am 27.10.1890 in Affaltrach, Kr. Weinsberg.
- Edith Hanna, geboren am 10.05.1921 in München
Adressen in München
- Copernicusstraße 11 (seit 05.07.1934)
- Ismaninger Straße 27 (seit 29.06.1935)
- Schützenstraße 6 (seit 22.03.1938)
- Tattenbachstraße 3 (seit 01.03.1939)
- Kunigundenstraße 57 (seit 20.06.1939)
Leopold Ambrunn besuchte das Luitpold-Gymnasium und absolvierte anschließend ein Jura-Studium (1907 Referendar-Examen, 1910 Assesorexamen; Dissertation: Die civilrechtliche Haftung für Auskunfterteilung unter besonderer Berücksichtigung der Rechtsprechung der obersten Gerichte, 1909). Er betrieb in Sozietät mit Herbert Heinemann in der Neuhauser Straße 29/II eine Kanzlei.
Seit 28.03.1930 war er geschieden von Berta Ambrunn, geb. Kaufmann (geboren 27.10.1890 Affaltrach), die er 1920 geheiratet hatte, sie emigrierte 1937 nach New York, auch der gemeinsamen Tochter gelang die Emigration, sie emigrierte nach der Hachshara in Jessen nach Palästina.
In der Nr. 14/1936 des "Stürmers" erschien der Hetzartikel "Sie brauchen einen Judenrechtsanwalt" gegen Dr. Ambrunn.
Laut der von ihrem Bruder Karl Penzias und von ihrem Neffen Rolf Grayson (fr. Grajewski) erstellten "Pages of Testimony" für Helene Penzias (geboren 15.06.1904 München, nach Piaski deportiert und ermordet) war Helene mit Dr. Leopold Ambrunn verheiratet. Eine Eheschließung muss kurz vor der Deportation erfolgt sein.
Grab der Eltern Jettchen (1851-1938) u. Mayer Ambrunn (1854-1942): Neuer Israelitischer Friedhof, Sektion 5, Reihe 2, Platz 3 (Granit - Inschrift hebräisch/deutsch).
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