Joseph Lengsfeld
Tonkünstler (Musiker), Geiger bei den "Münchner Philharmonikern", geboren am 30.04.1878 in Dobrowicz, Kr. Jung-Bunzlau (Dobrovice), verheiratet, Suizid am 11.11.1938 in München (17. Cheshvan 5699).
ElternDr. med. dent Moritz Lengsfeld, Zahnarzt in Prag, Böhmen, Johanna Lengsfeld, geb. Kornfeld
Geschwister
- Dr. dent. Rudolf Lengsfeld, geboren 18.12.1872 Nymburk, Böhmen
- Dr. jur. Karl Lengsfeld, geboren 15.11.1874 Nymburk, Böhmen
- Heirat am 23.09.1912 in Franzensbad, Kr. Eger, Böhmen (Františkovy Lázne, Tschechien) mit Hedwig Lengsfeld, geb. Kohn, geboren am 09.12.1884 in Eger, Böhmen (Cheb, Tschechien), gestorben am 11.11.1938 in München.
Adressen in München Zugezogen am 27.09.1913 von Franzensbad
- Horscheltstraße 1 (seit 27.09.1913)
Joseph Lengsfeld war Mitglied der Münchener Philharmoniker und deren langjähriger Erster Geiger. Er wurde bereits 1932, nach einem guten Vierteljahrhundert Tätigkeit im Orchester, pensioniert. Aufgrund der Wirtschaftskrise hatte die Stadt München den Zuschuss zum Orchester gestrichen. Die Kündigung zahlreicher Mitglieder konnte nur durch einen Gehaltsverzicht von 5 % verhindert werden.
Lengsfeld verübte nach den Novemberpogromen 1938 gemeinsam mit seiner Frau Suizid durch Gasvergiftung. Beide wurden am 11.11.1938 um 16.15 Uhr tot in ihrer Wohnung aufgefunden.
Der zweite jüdische Musiker der Münchner Philharmoniker, Carl Snoeck, wurde 1934 erzwungenermaßen in den Ruhestand versetzt.
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