Siegfried Wilmersdörfer
Kaufmann, geboren am 14.03.1879 in Regensburg, verheiratet, emigriert am 10.05.1939 nach Havanna, CU, emigriert nach Brüssel, BE, gestorben am 01.01.1941 in Brüssel.
ElternJoseph Wilmersdörfer, Kaufmann in Weiden, Jeanette, geb. Dinkelsbühler
Ehepartner
- Heirat am 11.03.1911 in Giebelstadt mit Flora Schmidt, geboren am 03.07.1885 in Giebelstadt, Lkr. Ochsenfurt.
- Anna Lina, geboren am 13.03.1912 in Landshut
Adressen in München Zugezogen am 03.02.1922
- Haimhauser Straße 19 (seit 26.04.1927)
- Rückertstraße 6 (seit 16.09.1935)
Siegfried Wilmersdörfer wuchs als Kind bei Verwandten in Regensburg auf; seine Mutter starb als junge Frau. Er nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil und erhielt mehrere Auszeichnungen. Während dieser Zeit lebte seine Frau mit Tochter Anna bei ihren Eltern in Giebelstadt. Nach dem Krieg eröffneten Max und Siegfried Wilmersdörfer ein Geschäft in Amberg, zogen aber wenige Jahre später nach München um, wo das Geschäft in der Senefelderstraße lag. Siegfried Wilmersdörfer war mit seinem Bruder Max Teilhaber der Manufakturwaren-Großhandlung Max Wilmersdörfer in München, Senefelderstraße 11 1/2 (Haus in Besitz von Max W.), die 1938 zwangsverkauft wurde. Tochter Anna heiratete 1932 in München den Kaufmann Fritz Jacobius, er emigrierte 1937 nach New York. Anna Jacobius und ihre in München geborene Tochter folgten im darauffolgenden Jahr nach New York.
Siegfried und Flora Wilmersdörfer beabsichtigten über Havanna nach New York zu emigrieren. Sie reisten auf der St. Louis. Am Ende ihrer Irrfahrt wurden sie in Belgien aufgenommen und lebten in Brüssel. Siegfried Wilmersdörfer starb nach Aussage seiner Tochter 1941 an den Folgen eines Herzinfarktes in Brüssel. Flora Wilmersdörfer wurde im Sommer 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet. (Text Barbara Hutzelmann, Lektorat C. Fritsche)
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