Adolf Abraham Richard
Fabrikant, geboren am 24.11.1860 in Aufseß, Kr. Bayreuth, verheiratet, Suizid am 12.03.1942 in München (25. Shewat 5702).
ElternJuda Richard, Lehrer in Ellingen, Ester Richard, geb. Oettinger
Geschwister
- Salomon, geboren 11.04.1869 Ellingen
- Bernhard, geboren 16.04.1870 Ellingen
- Justin, geboren 04.10.1881 Ellingen
- Heirat am 24.06.1890 in Osnabrück mit Berta Lea Richard, geb. Meyer, geboren am 21.08.1866 in Osnabrück, gestorben am 12.03.1942 in München.
Adressen in München Zugezogen am 01.01.1887
- St.-Pauls-Platz 2
- Pettenkoferstraße 37 (seit 01.10.1911)
- Romanstraße 68 (seit 09.10.1938)
- Kaulbachstraße 3 (seit 01.11.1940)
- Kaulbachstraße 65 (seit 02.10.1941)
Adolf Richard war in Teilhaberschaft mit Emil Kraemer Inhaber der Fa. Adolf Richard oHG, Stickerei- und Vorzeichnungsgeschäft, Stickerei-Manufaktur-Großhandel und Export, Paul-Heyse-Straße 2 - 4. Die Firma beschäftigte 60 Angestellte. Dieses Gewerbe wurde am 01.10.1938 für den 30.09.1938 abgemeldet.
Im September 1938 kaufte Adolf Richard das Anwesen Romanstraße 68 von dem Architekten Alfred Weimer und leistete dafür eine Anzahlung in Höhe von 29 000.- RM. Da Juden zu diesem Zeitpunkt als Käufer nicht mehr auftreten durften, wurde der Vertrag ungültig. In einem Bericht über die Prüfung bei der "Vermögensverwertung München" von 1940 ist zu lesen: "Eine Überweisung des vereinnahmten Betrages auf das Sperrkonto des Juden erfolgte vorerst nicht, weil mit dem stillschweigenden Verzicht des I.R. gerechnet wird."
Am 04.10.1941 mußte Adolf Richard eine "freiwillige" Spende in Höhe von 6 000 RM und am 29.11.1941 in Höhe von 24 150 RM zur Finanzierung des Lagers Milbertshofen leisten.
Er verübte mit seiner Ehefrau nach Erhalt der Deportationsaufforderung (nach Piaski) Suizid.
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