Richard Grunwald

Sägewerksbesitzer, Fabrikdirektor, geboren am 25.11.1884 in Köln-Deutz, verheiratet, emigriert am 15.12.1938 nach Njimegen, NL, emigriert nach Brüssel, BE, deportiert am 09.09.1942 aus Drancy (Lager) nach Auschwitz, ermordet in Auschwitz.

Eltern

Bernhard Grunwald, Kaufmann in Berlin, Rosalie Grunwald, geb. Aberle

Ehepartner

• Heirat am 20.04.1909 in Berlin-Steglitz mit Hedwig Grunwald, geb. Bamann, geboren am 24.01.1883 in Hechingen.
  Die Ehe galt als Mischehe.

Kind(er)

• Arnold Paul, geboren am 07.12.1910 in Berlin-Steglitz
• Bernd, geboren am 09.09.1916 in Berlin

Adressen in München
Zugezogen am 12.05.1938 von Weilheim

• Cannabichstraße 11 (seit 12.05.1938)
• Georgenstraße 124 (seit 03.10.1938)

Weitere Informationen

Richard Grunwald war Besitzer des Deinhauswerkes an der Trifthofstraße 21 in Weilheim. Im Januar 1937 gab er die Inlandsproduktion an den Kaufmann Hubert Gebele aus München ab. Richard Grunwald war weiter im Betrieb tätig. Er wurde 1937 vom Schöffengericht Weilheim zu einer Stafe von 3 Monaten Gefängnis und 200 Reichsmark verurteilt, da er Lohnrestzahlungen angeblich nicht rechtzeitig an die Arbeiter weitergab. 1938 wurde die Fa. "Wehobau" (Weilheimer Holzhaus- und Barackenbau GmbH), wie sie inzwischen hieß, arisiert.

Richard Grunwald verzog im Mai 1938 mit seiner Familie nach München. Von hier aus emigrierte er im Dezember 1938 zunächst in die Niederlande, Ende April 1939 lebte er in Brüssel, Belgien. Seine Ehefrau und die beiden Söhne blieben in München.

Richard Grunwald befand sich offensichtlich im Sommer 1942 im Department Tarn-et-Garonne. Am 26.08.1942 wurde dort eine Razzia gegen die Juden mit ausländischer Staatsangehörigkeit durchgeführt. 173 Personen wurden verhaftet und in das Internierungslager Septfonds eingewiesen. Deportiert wurde er am 09. September 1942 mit dem Transport Nr. 30 von Drancy. Er wurde in Auschwitz ermordet. Von dem 1000 Personen umfassenden Konvoi wurden unmittelbar nach der Selektion 909 Menschen von der Rampe in die Gaskammern geschickt.

Sein Name ist auf dem 2010 im Weilheimer Friedhof errichteten Gedenkstein für die Juden aus Weilheim verzeichnet.

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