Therese Treumann, geb. Nachtigall
geboren am 08.08.1869 in Nürnberg, verwitwet, gestorben am 03.03.1936 in München (10. Shevat 5696).
ElternHermann Nachtigall, Hopfenhändler in Nürnberg, Klara Nachtigall, geb. Reis
Ehepartner
- Heirat am 27.05.1891 in Nürnberg mit Karl Treumann, Hopfenhändler, geboren am 26.05.1861 in Mühlhausen, BA Höchstadt am Main, gestorben am 04.08.1930 in München.
- Martin, geboren am 28.05.1892 in Bamberg
- Doris, geboren am 31.10.1895 in Bamberg
Adressen in München Zugezogen am 06.05.1926 von Bamberg
- Elisabethstraße 14 (seit 22.05.1926)
- Leopoldstraße 20 (seit 30.08.1931)
- Nürnberg (seit 01.10.1933)
- Tengstraße 31 (seit 16.01.1933)
- Haimhauser Straße 18 (seit 06.02.1933)
Therese Nachtigall wurde am 8. August 1869 als Tochter des Hopfenhändlers Hermann Nachtigall und seiner Frau Klara in Nürnberg geboren. 1891 heiratete sie den acht Jahre älteren Karl Treumann. Das Paar lebte in Bamberg und bekam dort zwei Kinder: am 28. Mai 1892 Sohn Martin und am 31. Oktober 1895 Tochter Doris. Karl Treumann betrieb die Hopfenhandlung M. Treumann & Sohn. 1926 verlegte er zunächst den Wohnsitz und zwei Jahre später auch den Firmensitz nach München. Nach dem Tod ihres Ehemannes 1930 lebte Therese Treumann von Oktober 1931 bis Mitte Januar 1933 in Nürnberg, ehe sie zu ihrer Tochter Doris nach München in die Hamhauserstraße 18 (heute 2) zog. Diese war mit dem Rechtsanwalt Dr. Martin Flaschner verheiratet und hatte zwei Kinder: Hanna und Heinrich. Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten änderte sich das Leben der jüdischen Familie grundlegend. Auch Therese Treumann wird die Ausgrenzung der jüdischen Menschen zu spüren bekommen haben. Der frühe Tod ihres Schwiegersohns Martin Flaschner am 14. März 1934 war sicherlich für die ganze Familie ein schwerer Schlag. Therese Treumann starb knapp zwei Jahre später am 3. März 1936 im Alter von 66 Jahren.
Ihre Tochter Doris, ihren Enkel Heinrich und ihre Enkelin Anneliese, die Tochter ihres Sohnes Martin Treumann, verschleppte die Gestapo am 4. April 1942 in das Ghetto Piaski. Dort verlieren sich ihre Spuren. Martin Treumann überlebte die Shoah. Auch Enkelin Hanna Flaschner konnte der Vernichtung entkommen und lebte später in Australien.(Text: B. Hutzelmann; Lektorat: Ch. Fritsche)
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