Julie Weinmann, geb. Wassermann
Direktorenswitwe, geboren am 28.01.1849 in München, verwitwet, gestorben am 05.05.1936 in München (13. Ijar 5696).
ElternJoseph Wassermann, Louise, geb. Ulmann
Geschwister
- Max, geboren 11.03.1850 München
- Henriette, geboren 09.09.1851 München
- David, geboren 06.04.1858 München
- Louis Weinmann, Papierfabrikdirektor, Kommerzienrat, geboren am 04.09.1839 in Wallerstein, Kr. Nördlingen, gestorben am 13.05.1902 in München.
- Rudolf, geboren am 26.01.1870 in München
- Friedrich Wilhelm, geboren am 25.03.1878 in München
- Kurt, geboren am 22.03.1885 in München
Adressen in München
- Leopoldstraße 5 (seit 01.02.1892)
- Maximilianstraße 7 (seit 08.07.1931)
- Kaulbachstraße 93 (seit 03.02.1932)
- Franz-Joseph-Straße 34 (seit 20.05.1935)
- Herzogstraße 55 (seit 15.01.1936)
Der verstorbene Ehemann begann seine berufliche Laufbahn als Buchhalter des Bankhauses Josef von Hirsch. 1864 wurde er in den Vorstand der München Dachauer AG für Maschinenpapierfabrikation (MD - gegr. 1862) gerufen und sanierte die AG in kurzer Zeit. Zum 25jährigen Arbeitsjubiläum im Jahre 1889 überreichen ihm die Arbeiter eine Marmorbüste, die sich heute im MD-Museum in Dachau befindet. Wegen seiner sehr sozialen Einstellung wird er von den Arbeitern "Vater der Arvbeiter" genannt. Er gründet 1889 mit seiner Ehefrau die "Weinmannstiftung", von deren Zinsen jährlich ein Beitrag zu den Lehrgeldern der Arbeiterkinder geleistet wird. 1890 wird Louis Weinmann Hauptaktionär der MD-AG. Louis Heilmann war außerdem Mitglied des Aufsichtsrates der 1897 gegründete Heilmann'schen Immobiliengesellschaft. Die Familie besass seit 1878 ein 14 000 qm großes Grundstück mit Villa in Leoni am Starnberger See. Dieses Grundstück und die Villa sind heute Sitz des Bildungs- und Seminarzentrums Buchenried der Münchener Volkshochschule. Nach dem Tod des Ehemannes gingen auch die beiden Häuser Leopoldstraße 3 und 5 in den Besitz von Julie Weinmann und ihre Söhne über.
Sohn Fritz, Musikologe, Pianist und Dr. phil., war mit Elsa von Rummel, geb. Hirth (geboren 19.02.1879 München, in erster Ehe verheiratet mit Gustav v. Rummel-Waldau, geschieden 1901, gestorben 07.05.1966 Calgary, Kanada), einer Tochter des Verlegers Georg Hirth, verheiratet. Sie brachte drei kleine Töchter mit in die Ehe. Dr. Fritz Weinmann starb 1905 an den Folgen einer Bauchfellentzündung. Elsa Weinmann schloss 1908 die dritte Ehe mit dem italienischen Maler Roberto Basilici (geboren 02.08.1882 Rom, gestorben 16.10.1929 Berlin)
Sohn Dr. med. Kurt Weinmann, Neurologe, ebenso wie sein Bruder Rudolf 1894 zum protestantischen Glauben übergetreten, studierte Medizin in Freiburg, Zürich und promovierte 1912 an der Universität Heidelberg (Dissertation: Serologische Untersuchungen über das Verschwinden der kutanen Tuberkulinreaktion während der Masern). Verheiratet mit Paula Leinen (geboren 21.01.1887, gestorben 08.01.1967). Er starb am 09.12.1974 in München.
Sohn Dr. phil. Rudolf Weinmann promovierte 1895 (Dissertation: Die Lehre von den spezifischen Sinneswahrnehmungen). Ab 1899 war er als Schauspieler tätig. Er hatte sein erstes Engagement in Heidelberg, dann folgten Graz, Köln, Wien und Dresden. Dann folgte ein mehrjähriges Engagement am Deutschen Theater in Berlin, ab der Neueröffnung 1928 gehörte er dem Ensemle des Berliner Theaters in der Behrenstraße. Bei ihm wohnte Julie Weinmann von 11.06.1933 bis 20.05.1935. Er war zuletzt Anfang März 1936 für eine Woche zu Besuch bei seiner Mutter. Dr. Rudolf Weinmann war seit Dezember 1907 mit der Opernsängerin Berta Ploner verheiratet.
Julie Weinmann war befreundet mit dem Dichter R. M. Rilke.
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