Jenny Schülein, geb. Landauer
geboren am 12.10.1872 in Augsburg, verwitwet, deportiert am 15.07.1942 aus München nach Theresienstadt, ermordet am 01.11.1942 in Theresienstadt (21. Cheshvan 5703).
ElternSiegfried Landauer, Privatier in München, fr. Kaufmann in Augsburg, Marie, geb. Schülein
Geschwister
- Hedwig verheiratete Jaretzki, geboren am 12.10.1872, in Augsburg
- Martin, geboren am 09.08.1874, in Augsburg
- Heirat am 27.11.1896 in München mit Luitpold Schülein, geboren am 10.09.1871 in München, gestorben am 09.04.1933 in München.
- Adolf, geboren am 26.10.1897 in München
Adressen in München
- Giselastraße 6/III (seit 18.01.1897)
- Clemens-August-Straße 9 (seit 30.09.1941)
- Knorrstraße 148 - Barackenlager
Jenny Schülein besuchte fünf Jahre lang eine Höhere Töchterschule. Sie war die Witwe des Hofrates Dr. Luitpold Schülein, dieser war langjähriges Vorstandsmitglied der Anwaltskammer München und bis zu seinem Tod Vorsitzender des Anwaltvereines München e.V.
Ihr Ehemann hatte 1897 das Haus Giselastraße 6 erworben. Nach seinem Tod ging das Haus in den Besitz von Jenny Schülein über. Ab 1936 lebte auch die Schwägerin Amalie Schülein in der Wohnung, Schwägerin Anna Schülein lebte vor der Deportation dort und auch Schwager Benno Schülein verbrachte von Dezember 1938 bis November 1939 etliche Monate in der Wohnung.
Jenny Schülein (Transportnr. 732) kam am 16.07.1942 mit Transport II/15 nach Theresienstadt. Von den insgesamt 50 Personen dieser Deportation überlebten acht die Shoah. Laut Todesfallmeldung des Ältestenrates starb sie am 01.11.1942 um 14 Uhr in Zimmer 114 der Dresdner Kaserne an "Herzmuskelentartung".
Sohn Adolf, Rechtsanwalt wie sein Vater, überlebte die Shoah in München, seine Frau war Nichtjüdin.
Die Mutter starb am 23.05.1901 in Augsburg, ihr Grab befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof an der Haunstetter Straße, Augsburg (Grabnr. 384). Ihr verwitweter Vater Siegfried Landauer zog im April 1902 nach München, er lebte bis zu seinem Tod in der Giselastraße 1, gemeinsam mit seinem Sohn Martin. Siegfried Landauer starb am 15.07.1934 in München.
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